Leitzinsen der EZB
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist die Zentralbank aller Staaten, die den Euro als Währung eingeführt haben – ihr direkt unterstellt sind die jeweiligen nationalen Zentralbanken. Eine der wichtigsten Aufgaben der EZB besteht darin, Preisstabilität zu gewährleisten und so in der Euro-Zone die Wirtschaft zu sichern.
Ein zentrales Instrument hierfür sind verschiedene Leitzinsen. Sie werden von der EZB festgelegt. Diese Leitzinsen sagen unter anderem aus, welche Kreditzinsen eine Bank bezahlen muss, die sich bei der EZB Geld leiht – ein alltäglicher Vorgang. Ein vergleichbares Niveau wird dementsprechend von den Banken in Form von Kredit-Zinsen an Kunden durchgereicht, die sich Geld leihen möchten.
Um die Euro-Wirtschaft nach der Finanzkrise Ende der 00er-Jahre wieder anzukurbeln, senkte die EZB den besonders wichtigen Leitzinssatz im Hauptrefinanzierungsgeschäft massiv ab. Zwischen März 2016 und Juli 2022 betrug er sogar 0 Prozent. Danach hob die Zentralbank ihn stückweise an, um die im Zuge der Pandemie und des Krieges in der Ukraine angestiegene Inflation einzudämmen. Aktuell (Frühjahr 2024) liegt er seit Herbst 2023 konstant bei 4,5 Prozent.