Kredit übertragen: Das steckt hinter dem Schuldnerwechsel

Im Bereich privater Bankkunden werden Kredite an eine einzelne Person oder eine kleine Personengruppe vergeben, zum Beispiel ein Ehepaar. Dadurch sind Darlehensgeber und Darlehensnehmer aus rechtlicher Sicht fest verbunden und Änderungen sind nicht vorgesehen. Sofern der Darlehensgeber jedoch zustimmt, ist es durchaus möglich, einen laufenden Kredit auf eine andere Person zu übertragen. Lesen Sie jetzt mehr über die Hintergründe dieses sogenannten Schuldnerwechsels.

Das Wichtigste zum Kredit übertragen in Kürze

  • Unter bestimmten Voraussetzungen kann es nötig oder sinnvoll sein, einen Kredit zu übertragen – an eine Person, die mit diesem Darlehen bislang noch nichts zu tun hatte oder lediglich anteilig involviert war. Fachsprachlich nennt man einen solchen Vorgang Schuldnerwechsel.
  • Im Gegensatz zu einer Umschuldung wird kein neuer Kredit vergeben und damit ein alter abgelöst, sondern es ändern sich bei einem laufenden Darlehen nur die als Kreditnehmer eingetragenen Personen. An den ursprünglichen Kreditkonditionen ändert sich wenig bis nichts.
  • Grundsätzlich sind Kredite an eine bestimmte Person oder Personengruppe gekoppelt. Daher ist eine Übertragung per se nicht vorgesehen. Sie kann jedoch gelingen, wenn die Bank dem ganzen Prozess zustimmt.

Kredit übertragen: Der Kreditvertrag und seine rechtlichen Auswirkungen

Sie haben einen Kredit aufgenommen – ganz gleich, wofür und in welcher Höhe. Ab dem Moment, an dem beide Parteien den Kreditvertrag unterzeichnet haben, entsteht eine lineare Verbindung, nämlich:

Kreditnehmer ↔ Kredit/Raten/Zinsen ↔ Kreditgeber

Damit einher gehen wichtige rechtliche Verpflichtungen:

Kreditgeber

Der Kreditgeber ist verpflichtet, das Geld des Darlehens zu den im Vertrag ausgehandelten Bedingungen zu übergeben – etwa in Form einer Einmal-Überweisung bis zu einem festgesetzten Termin. Er verpflichtet sich zudem, die vertraglich festgelegten Zinssätze, Laufzeiten und ähnlichen Konditionen einzuhalten. Dadurch kann eine Bank beispielsweise nur in sehr eng umrissenen Grenzen (etwa bei groben Vertragsverstößen) einen Kredit vorzeitig kündigen oder während der Laufzeit den Zinssatz ändern – einige wenige besondere Finanzprodukte außen vor gelassen.

Kreditnehmer

Der Kreditnehmer verpflichtet sich im Gegenzug, die ausgehandelten Raten zu den vereinbarten Fristen ohne Verzug oder Abzug zu bezahlen. Wichtig für das Thema Kredit übertragen ist, dass er durch den Vertrag ebenso gewährleistet ist, bis zum Ende der Kreditnehmer zu bleiben. Falls das Darlehen mit einem konkreten Verwendungszweck abgeschlossen wurde, dann verpflichtet sich der Kreditnehmer zudem, das Geld vertragsgemäß einzusetzen – und dafür gegebenenfalls Nachweise zu erbringen.

Das bedeutet: Durch den Abschluss des Kreditvertrags werden der Kreditnehmer (Sie) und der Kreditgeber (die Bank) wechselseitig und rechtlich verpflichtend aneinandergebunden, bis sämtliche Vertragsbedingungen erfüllt wurden. Hier greifen mehrere Rechtsgebiete ineinander. Für Sie ist an dieser Stelle jedoch nur Folgendes wichtig:

  • Keine der beiden Parteien darf von sich aus von den vertraglich beiderseitig vereinbarten Bedingungen abweichen, sofern die Inhalte des Vertrags allen gesetzlichen Bestimmungen entsprechen.
  • Sollte dennoch eine Partei ein abweichendes Verhalten zeigen, dann hat die Gegenpartei das Recht, auf eine sofortige Einstellung und Rückabwicklung und dieses Verhaltens zu bestehen (und notfalls zu klagen) sowie gegebenenfalls vertraglich vereinbarte Schritte einzuleiten, die für solche Fälle eingeräumt wurden.

Ganz einfach ausgedrückt: Sie stehen entweder allein oder mit einer weiteren Person als Kreditnehmer in diesem von beiden Parteien unterzeichneten Vertrag. Dadurch sind Sie aus rechtlicher Sicht der vertragsgebundene Partner der Bank und deshalb zur Einhaltung verpflichtet. Es gibt daher keinen Rechtsanspruch darauf, den Kredit zu übertragen und somit beispielsweise eine bislang unbeteiligte dritte Partei zum Kreditnehmer zu machen oder irgendetwas anderes am Vertrag zu ändern.

Allerdings gestattet das Vertragsrecht praktisch immer Änderungen an einem bestehenden Vertrag, wenn alle unterzeichnenden Parteien dem zustimmen. Daher kann man einen Kredit übertragen, wenn der Kreditgeber damit ebenfalls einverstanden ist.

Kredit übertragen: Die Hintergründe für einen Schuldnerwechsel im Überblick

Die meisten Kreditverträge laufen vollkommen störungsfrei bis zum Ende durch. Der Kreditnehmer zahlt stets pünktlich seine Raten und freut sich am Ende noch über den positiven Effekt auf seinen SCHUFA-Score. Der Kreditgeber macht keine Probleme, selbst wenn der Kreditnehmer sein Recht wahrnimmt, eine Sondertilgung vorzunehmen.

Allerdings gibt es durchaus persönliche Situationen, in denen ein derart harmonischer Verlauf schlichtweg nicht möglich ist. Fast alle stehen unter dem Dachbegriff „Einschneidende Veränderungen im Leben des/der Kreditnehmer/s“. Arbeitslosigkeit, Krankheit sowie Trennung rangieren dabei ganz oben. In solchen Fällen kann der bisherige Kreditnehmer seine Verpflichtungen nicht mehr wie vereinbart erfüllen. Damit sich für ihn, respektive seine Angehörigen und nicht zuletzt die Bank, keine deutlichen Nachteile ergeben, kann eine Lösung darin bestehen, den Kredit zu übertragen. Das heißt:

  • Das Darlehen wird übertragen an eine Person, die bislang noch nicht in diesen Vertrag eingebunden war.
  • Die Übertragung erfolgt, falls mehrere Personen als Kreditnehmer im Vertrag stehen, auf einen Teil davon, während die anderen Kreditnehmer sich zurückziehen.
  • Es wird mindestens eine weitere Person als Kreditnehmer mit in den Vertrag aufgenommen und darin als vorrangiger Schuldner behandelt.

In jedem Fall wird der „alte Kreditnehmer“ (als Rechtsbegriff, der durchaus mehrere Personen umfassen kann) abgelöst oder ergänzt. An seine Stelle tritt der „neue Kreditnehmer“, dessen Personen entweder nur noch teilweise oder gar nicht mit denjenigen des alten Kreditnehmers übereinstimmen. Immer gehen dabei jedoch sämtliche Rechten und Pflichten über. Typischerweise geht damit ebenso eine Übertragung des Geldes einher – respektive den Gütern, die davon angeschafft wurden.

Kredit übertragen: 3 Beispiele für die Praxis

Fast immer sind äußere Anlässe der Auslöser dafür, eine Kreditübertragung vorzunehmen. Um Ihnen dafür realistische Beispiele zu geben, haben wir die drei folgenden Szenarien skizziert:

Szenario 1: Kredit übertragen wegen Jobwechsel

Familie Mustermann hat vor drei Jahren am Rande von Köln ein Haus gebaut und dafür als Ehepaar einen Kredit aufgenommen. Nun bekommt Frau Mustermann jedoch in Berlin das Jobangebot ihres Lebens. Dazu gehört unter anderem eine sehr großzügige Firmenwohnung. Das Kölner Haus der Familie wurde mit einer klassischen Baufinanzierung errichtet, von der aber allein noch 12 Jahre der Zinsbindungsfrist verbleiben. Bis der Kredit vollständig abbezahlt ist, würden sogar noch 8 weitere Jahre vergehen.

Allerdings würde der Bruder von Herr Mustermann das Haus gerne übernehmen. Daher nehmen die beiden Parteien Kontakt zur Bank auf. Man einigt sich darauf, den verbliebenen Kredit auf Herr Mustermanns Bruder und dessen Frau zu übertragen, damit er der vollständige Eigentümer des Hauses werden kann.

Szenario 2: Kredit umschreiben nach Trennung

Max Mustermann und Mia Musterfrau leben in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft. Vor einem Jahr haben sie gemeinsam einen Kredit aufgenommen, um sich eine Gartenparzelle für das Wochenende und die Freizeit zu kaufen. Beide stehen im Grundbuch der Parzelle. Dann kommt es jedoch zum Bruch der Beziehung. Das Paar einigt sich darauf, dass Max künftig allein den Garten besitzen wird. Mia zahlt ihm dafür aus ihrem Ersparten ihren Kostenanteil des Grundstücks aus.

Damit Mia aber auch in schuldrechtlicher Hinsicht einen „sauberen Schnitt“ machen kann, sucht das Ex-Paar die Bank auf und bittet sie darum, eine sogenannte Schuldhaftentlassung zuzulassen. Da Max durch Mias Zahlung genügend Geld hat, um die Raten ohne Änderungen weiterlaufen zu lassen, stimmt die Bank zu. Der Kredit wird übertragen auf den Partner, Max ist nun der einzige Kreditnehmer im Vertrag.

Szenario 3: Kredit umschreiben wegen Berufsunfähigkeit

Michael Mustermann arbeitet als angestellter Dachdeckermeister. Mithilfe eines Kredits hat er vor 5 Jahren sein altes, geerbtes Haus umfassend saniert und modernisiert. Leider erleidet er im Winterurlaub einen schweren Ski-Unfall. Dadurch kann er seinen Beruf nicht mehr ausüben und muss von einer sehr geringen Erwerbsminderungsrente leben.

Um zu verhindern, dass sein Vater das Haus verliert oder seine eigentlich für die Rente angehäuften Ersparnisse aufzehren muss, möchte Michaels Sohn als neuer Kreditnehmer und Hausbesitzer auftreten und seinen Vater dort mietfrei weiter wohnen lassen. Jedoch verdient der Sohn nicht so viel wie sein Vater. Die Bank stimmt deshalb einem Schuldnerwechsel nur zu, wenn die Laufzeit des verbliebenen Kredits deutlich verlängert wird, wodurch die Raten sinken. Außerdem muss der Vater aufgrund seines Privatvermögens als „Altschuldner“ weiterhin haften, müsste also bei Versäumnissen des Sohnes wieder einspringen.

Kredit übertragen: Diese 2 Möglichkeiten und 2 Varianten sind üblich

Bereits aus den Beispielen des zurückliegenden Kapitels geht eines hervor: Es gibt mehrere Konstellationen bzw. Optionen, um einen Schuldnerwechsel durchzuführen und einen Kredit zu übertragen. Fangen wir mit den zwei primären Möglichkeiten an:

Personen A und B haben als alte Kreditnehmer das ursprüngliche Darlehen aufgenommen. Dann treten Personen C und D auf und werden zum neuen Kreditnehmer. Alle beteiligten Personen wechseln also.

Personen A und B haben als alte Kreditnehmer das ursprüngliche Darlehen aufgenommen. Person A steigt aus und lässt Person B den Kredit allein übernehmen.

Alternative 1: Person A steigt aus, Person B verbleibt im Kredit, es kommt aber noch Person C hinzu, weil die Raten nur von zwei Personen getragen werden können. Dadurch besteht der neue Kreditnehmer aus Person B und C.

Alternative 2: Person A nimmt zusätzlich Person B in den Vertrag auf, weil sie allein die Raten nicht mehr bewältigen kann.

Innerhalb dieser beiden Möglichkeiten sind zudem noch zwei Varianten üblich. Sie betreffen den aussteigenden alten Kreditnehmer:

Person A hat als Kreditnehmer das ursprüngliche Darlehen aufgenommen. Person B lässt die Finanzierung auf sich umschreiben und übernimmt gleichzeitig alle Schuld und Haftung. Person B ist deshalb ein vollständiger neuer Kreditnehmer mit allen Rechten und Pflichten. Sollte es zu Zahlungsausfällen kommen, dann ist allein Person B haftbar, denn Person A ist komplett aus dem Vertrag ausgestiegen.

Person A hat als Kreditnehmer das ursprüngliche Darlehen aufgenommen. Person B lässt die Finanzierung auf sich umschreiben und verpflichtet sich zur Zahlung der Raten. Sollte es jedoch zu Zahlungsausfällen seitens Person B kommen, kann sich die Bank weiterhin an Person A wenden. Person A bleibt weiterhin Vertragspartner.

Kredit übertragen: Diese Bedingungen müssen gegeben sein

Eines sei deutlich gesagt: Es gibt keinen Rechtsanspruch auf einen Schuldnerwechsel. Niemand kann darauf bestehen, niemand muss ihm zustimmen, weil ein rechtsgültiger Altvertrag vorliegt. Typischerweise wird dieser Prozess nur bei sehr kostspieligen Finanzierungen angewendet. Eher weniger bei Ratenkrediten – denn bei diesen gibt es durch die Umschuldung mithilfe eines gänzlich neuen Kredits viel einfachere Möglichkeiten, als den ursprünglichen Kredit zu übertragen.

Daher entfallen die meisten Situationen, in denen eine Kreditübertragung stattfindet, auf den Immobilienbereich – Wohn- und andere Gebäude sowie Grundstücke. Damit ein solches Unterfangen gelingt, müssen mehrere Vorbedingungen erfüllt sein:

Die Bank muss zustimmen

Als Kreditgeber ist die Bank der wichtigste Dreh- und Angelpunkt sämtlicher Ansätze, um einen Kredit zu übertragen. Sie ist es letztlich, die zu dem gesamten Unterfangen und sämtlichen Details ihre Zustimmung geben muss. Zwar ließe sich argumentieren, eine Kreditübertragung wäre für die Bank die definitiv bessere Option als das Risiko für Zahlungsausfälle, wenn der alte Kreditnehmer nicht aus dem Vertrag entlassen wird. Allerdings ist zu bedenken, dass der Bank neue Risiken entstehen, indem der Kredit auf eine andere Person übertragen wird.

Der neue Kreditnehmer muss die grundsätzliche finanzielle Leistungsfähigkeit erbringen

Ganz gleich, in welcher Konstellation das Unterfangen vonstattengehen soll: Die Bank wird sich in jedem Fall jeden neuen bzw. alleinig im Vertrag verbleibenden Kreditnehmer sehr genau ansehen. Denn die Bank möchte keinesfalls durch den Personenwechsel größere Risiken als zuvor eingehen. Ebenso möchte sie – wenigstens im Idealfall– die bisherigen Konditionen beibehalten, etwa die Ratenhöhe und (Rest-)Laufzeit. Das geht nur, wenn die Bonität des neuen bzw. verbleibenden Kreditnehmers ähnlich gut ist wie diejenige des vorherigen Vertragspartners. Je besser sie ist, desto größer sind erfahrungsgemäß die Chancen, eine Erlaubnis zu erhalten, um den Kredit zu übertragen.

Der neue Kreditnehmer muss ebenfalls willens sein

Dieser Punkt wird vor allem relevant, wenn es um das Kredit-Umschreiben nach einer Trennung geht. Selbst, wenn der künftige Kreditnehmer durch die Übernahme Vorteile hätte (zum Beispiel, Alleineigentümer einer Immobilie zu werden), so können sich durch die für ihn verdoppelte Zahlungsverpflichtung natürlich Nachteile ergeben. Generell gilt deshalb: Alle Beteiligten – alte wie neue und verbliebene – müssen gewillt sein, diesem Deal vorbehaltlos zuzustimmen.

In 5 Schritten einen Kredit übertragen: So geht’s

Sie möchten einen Kredit übertragen – egal in welcher Konstellation Sie dabei auftreten. Dann läuft es in der Praxis meist auf eine gleichbleibende Abfolge von fünf einzelnen Schritten hinaus.

Hierbei wird ein formloses Schreiben verfasst. Es muss alle Personen nennen, die im laufenden Vertrag als Kreditnehmer aufgelistet sind. In dem Dokument wird darum gebeten, den Kredit auf eine bzw. mehrere ebenfalls genannte Person(en) zu übertragen.

Das kann entweder in Form eines zusätzlichen Schreibens geschehen oder auf dem Antrag des alten Kreditnehmers. Wichtig ist für die Bank nur die explizit bestätigte Bereitschaft, den Kredit zu übernehmen.

Hierbei spielt es keine Rolle, ob der neue Kreditnehmer bereits zur Gruppe der alten Kreditnehmer gehört oder nicht. Die Bank wird seine Bonität ganz ähnlich durchleuchten, wie es bei einem völlig neuen Kreditantrag der Fall wäre, weil sich die gesamte Finanzierungs- und Bonitätsberechnung ändern würde.

Tendenziell wird ein Kredit so übertragen, wie er ursprünglich vereinbart wurde. Bis auf den/die Namen des Kreditnehmers ändert sich also nichts. Dennoch kann es Situationen geben, in denen justiert werden muss – egal, wer dafür den Ausschlag gibt.

Abermals ähnelt dieser Prozess dem Abschluss eines beliebigen neuen Kredits: Die Bank und der neue Kreditnehmer unterzeichnen den neu aufgesetzten Vertrag, der alle zuvor abgestimmten Konditionen enthält. Damit ist das Prozedere abgeschlossen, der Kredit übertragen.

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Einen Kredit zu übertragen, ist ein im Höchstmaß komplexes Unterfangen, das sehr stark vom guten Willen der Bank abhängt. Angesichts des Aufwands und der Risiken sollten Sie stets prüfen, ob es nicht sinnvoller wäre, den laufenden Altkredit durch einen neuen Kredit vorzeitig abzulösen – auch dabei kann ein neuer Kreditnehmer auftreten.

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FAQ zum Thema Kredit übertragen

Theoretisch nein, praktisch ja: Wenn ein Kreditvertrag einmal von beiden Parteien unterzeichnet wurde, dann ist aus rechtlicher Sicht das Zeitfenster für Verhandlungen und Änderungen geschlossen – so, wie bei jedem Vertrag. Ebenfalls wie bei jedem anderen Vertrag sind jedoch immer nachträgliche Änderungen möglich, sofern alle unterzeichnenden Parteien dem zustimmen.

Für einen Kredit bedeutet das: Wenn sich alter und potenzieller neuer Kreditnehmer sowie die Bank als Kreditgeber einig sind, dann ist es durchaus möglich, einen Kredit zu übertragen.

Prinzipiell nicht, da es sich letztlich um einen eher simplen Akt aufseiten der Bank handelt. Eine Ausnahme ist allerdings der Immobilienbereich. Denn hier kann die Umschreibung, respektive die damit verbundenen Verwaltungsakte wie die Grundbuchänderung, durchaus Kosten verursachen. Deren Höhe unterliegt dem Einzelfall.

Gerade im Grenzbereich sollte hierbei das Umschreiben mit den potenziellen Kosten einer Vorfälligkeitsentschädigung verglichen werden.

Ja. Auf wen bzw. in welcher Personenkonstellation ein Kredit umgeschrieben wird, hängt einzig und allein von der persönlichen Abstimmung aller Beteiligten ab. Um erneut das Thema Immobilien zu bemühen: Wenn ein Paar ein noch nicht abbezahltes Haus besitzt, die Beziehung aber zerbricht, dann ist es sogar üblich, die noch laufende Finanzierung umzuschreiben – egal, ob an den im Haus verbleibenden Partner oder einen bislang nicht involvierten Käufer.

Es kommt darauf an, wie Sie und alle anderen Beteiligten vorgehen. Falls es sich um eine Übertragung mit befreiender Schuldübernahme handelt, dann sind Sie anschließend in Bezug auf diesen Kredit schuldenfrei und können für das Darlehen nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden.

Anders sieht es aus, wenn es sich lediglich um eine Übertragung mit Schuldbeitritt handelt. In dem Fall bleiben Sie weiterhin in der Haftung, weil eine weitere Person sozusagen nur als zusätzlicher Kreditnehmer in den Vertrag aufgenommen wird.